Wie im Folgenden deutlich wird sind die Unterscheidungskriterien nach dem ICD-10 bezüglich der Antisozialen Persönlichkeitsstörung (Dissoziale Persönlichkeitsstörung -> ICD-10 F60.2 )
und der Aggressiven Persönlichkeitsstörung ( ICD-10 60.30 emotional-instabile Persönlichkeitsstörung vom Impulsiven Typus)
höchst fragwürdig.
Rudimentäre DSM-Abgenzung von APS udn BPS im Sinne von manipulativem Verhalten wegen Macht und Profit, materiellem Gewinn contra emotionaler Zuwendung gehen damit auch fehl, denn in beiden Fällen geht es um mangelnde Impulskontrolle und hoher Gemütsbeteilligung- materieller Gewinn steht bei vielen APSen im Hintergrund. Und das Gefühl von Macht suchen auch beide in der Überkompensation.
Auch in Frage zu stellen scheint nunmehr die Abgrenzung nach dem vermeintlich wesentlichsten Unterschied zwischen Antisozialer Persönlichkeitsstörung und emotional-instabiler Persönlichkeitsstörung
( Borderline-Typus oder auch Impulsiver Typus)
wonach der Borderliner sozusagen GlasGefühle hat, die höchst fragil sind.
Es handele sich also beim Borderliner IM GEGENSATZ zur antisozialen Persönlichkeit um einen extrem feinfühligen Menschen, der nur in der Überkompensation die Gefühle anderer , gefühllos anmutend, verletzen kann..
Die antisoziale Persönlichkeit dagegen sei im Grundwesen gekennzeichnet durch Dickfälligkeit, emotionale Unempfindlichkeit und Gefühlskälte.
Dann haben wir da noch 2 HAUPTUNTERSCHEIDUNGSMERKMALE:
Meiner Anischt nach ist der beste Ansatz zur Abgrenzung , dass bei APS DER ZWANG besteht gegen die gesellschaftlichen NORMEN zu verstoßen, denn ansonsten würde man sich ohnmächtig fühlen.
DIESEN ZWANG hat ein Mensch mit aggressiver Persönlichkeitsstörung (emotional-instabiler Persönlichkeitsstörung) normalerweise zwar nicht, aber unter Umständen indirekterweise auch, wenn er seine Verletzlichkeit andauernd überkompensiert.
Und dafür leidet der Mensch mit APS nicht an Schwankungen hinsichtlich seines Selbstbildes, seines Selbtwertgefühls und dem Gefühl für andere Menschen, wie das ja bei Menschen mit emotional-instabiler Persönlichkeitsstörung der FALL ist.
Antisoziale Persönlichkeitsstörung
(->ICD-10 F60.2 Dissoziale Persönlichkeitsstörung
DSM-IV 301.7 Antisoziale Persönlichkeitsstörung):
Typisch für die dissoziale Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.2) sind Verantwortungslosigkeit und Missachtung sozialer Normen, Regeln und Verpflichtungen, mangelndes Schuldbewusstsein sowie geringes Einfühlungsvermögen in andere. Oft besteht eine niedrige Schwelle für aggressives bzw. gewalttätiges Verhalten, eine geringe Frustrationstoleranz sowie mangelnde Lernfähigkeit aufgrund von Erfahrung. Beziehungen zu anderen Menschen werden eingegangen, sind jedoch nicht stabil.
Die antisoziale Persönlichkeit macht sich schon im Kindes- und Jugendalter durch Missachtung von Regeln und Normen (z. B. Schuleschwänzen, Vandalismus, Fortlaufen von zuhause, Stehlen, häufiges Lügen) und der Unfähigkeit aus Erfahrung zu lernen, bemerkbar. Für letzteres ist es wichtig zu wissen, dass APS nicht oder kaum durch körperliche Schmerzen oder Bestrafungen konditionierbar sind. Im Erwachsenalter führen Betroffene ihr Verhalten fort durch nur zeitweiliges Arbeiten, Gesetzesübertretungen, Gereiztheit und körperlich aggressives Verhalten, Nichtbezahlen von Schulden, Rücksichtslosigkeit und Drogenkonsum. Nicht selten landen sie dabei im Gefängnis. Kriminalität ist allerdings nicht notwendig für die Diagnose von APS, denn es gibt auch viele angepasste APs, die beruflich erfolgreich sind. In der Business-Welt kann die APS zum beruflichen Vorteil werden: Laut einer Studie sind Geschäftsführer von großen Unternehmen häufig von der Störung betroffen.[2] Auch darf man nicht den Fehler begehen, bei jedem delinquenten Menschen von einer APS auszugehen. Es gibt viele Gründe für Delinquenz und die APS ist nur einer davon.
Personen mit einer APS sind impulsiv, leicht reizbar und planen nicht voraus. Darüber hinaus zeigen sie keinen Respekt vor der Wahrheit und keine Reue für Missetaten.
Ihre gefühlsmäßigen Beziehungen zu Personen sind so schwach, dass sie sich nicht in Personen hineinversetzen können und keine Schuldgefühle oder Verantwortungsbewusstsein kennen. Dadurch fällt es ihnen schwer, Personen abzugrenzen und auf sie Rücksicht zu nehmen. Dass sie auffällig werden und eine hohe Risikobereitschaft haben, könnte ein Versuch sein, ihre innere Leere auszufüllen. Ihr eigenes Gefühlsrepertoire (besonders das für negative Gefühle) kann beschränkt sein, weswegen sie Gestiken von anderen Personen imitieren. Gefühle anderer hingegen nehmen sie gut wahr und können sie manipulierend ausnutzen, während sie selber außergewöhnlich charmant sind. Sie können aber auch eine spielerische Leichtigkeit ausstrahlen, und bei guter intellektueller Begabung unter Umständen recht geistreich, witzig und unterhaltsam sein.
Dissoziale Störungen lassen sich weiter in drei Subtypen einteilen, über die allerdings wissenschaftliche Kontroversen geführt werden.
Instrumentell-dissoziales Verhalten
Dieser Subtyp ist vor allem auf Geld, materielle Werte sowie Macht aus. Diese Personen haben keinen Leidensdruck, sondern ein übersteigertes Selbstvertrauen und Machtgefühl, und daher keine Veränderungsbereitschaft. Diese Wesensart hat Ähnlichkeit mit dem, was früher Psychopath genannt wurde: kein Einfühlungsvermögen, Schuldgefühl oder Angst, oberflächlicher Charme und Gefühlsregungen, und instabile, wechselnde Beziehungen. Allerdings kann dies manchmal der gesellschaftlichen Norm entsprechen.
Impulsiv-feindseliges Verhalten
Charakteristisch ist eine geringe Handlungskontrolle, die kaum bewusst, sondern fast nur durch Impulsivität beeinflusst wird. Dabei steht materieller Gewinn im Hintergrund. Die gemütsmäßige Beteiligung ist hier hoch; u.a. ist Wut und Ärger fast immer zu finden. Handlungen von anderen werden viel zu häufig negativ, z.B. als Bedrohung oder Provokation gedeutet, und es wird, kombiniert mit geringer Frustrationstoleranz, dementsprechend reagiert. Die Handlungen sind dabei ungeplant.
Ängstlich-aggressives Verhalten
Die dritte Gruppe ist vor allem im forensischen Bereich auffällig. Hier findet man oft deprimierte, schüchterne und ängstliche Personen, die in Extremsituationen Gewaltausbrüche produzieren, die die anderen beiden Subtypen übertreffen können. Außerhalb ihrer Ausbrüche sind die meisten beherrschte und sonst weniger auffallende Menschen. Posttraumatische Erlebnisse finden sich hier am häufigsten.
Des weiteren können hier auch Mischtypen auftreten.
Aggressive Persönlichkeitsstörung
(reizbare, explosible Persönlichkeitsstörung-> ICD-10 60.30 emotional-instabile Persönlichkeitsstörung vom Impulsiven Typus, auch Aggressive Persönlichkeitsstörung genannt)
Emotional - instabile Persönlichkeitsstörung
Die wesentlichen Merkmale der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung nach ICD 10 sind impulsive Handlungen ohne Berücksichtigung der Konsequenzen; häufige, unvorhersehbare und launenhafte Stimmungsschwankungen; Neigung zu intensiven, aber instabilen Beziehungen, oft mit der Folge emotionaler Krisen; Störungen und Unsicherheit bezüglich des Selbstbildes, Zielen und inneren Präferenzen; anhaltendes Gefühl der Leere; heftige Zornesausbrüche mit teilweise gewalttätigem Verhalten gegen andere oder gegen sich selbst: autoaggressive Verhaltensweisen und mangelnde Impulskontrolle, welche ein überdauerndes Erlebens- und Verhaltensmuster darstellen. Ferner besteht eine Tendenz zu streitsüchtigem Verhalten und Konflikten mit anderen, insbesondere dann, wenn impulsive Handlungen unterbunden oder getadelt werden. Ein wichtiges Kennzeichen dieser Störung ist auch die große Angst vor dem Alleinsein. Menschen mit dieser Erkrankung haben manchmal riesige Trennungsängste oder Verlustängste, bzw. Angst vor Isolation, obwohl kein konkreter Grund dazu gegeben ist.
Die ICD-10 unterscheidet zwei Erscheinungsformen dieser Störung: ein impulsiver Typus (F60.30), vorwiegend gekennzeichnet durch emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle, und der Borderline-Typus (F60.31), zusätzlich gekennzeichnet durch Störungen des Selbstbildes, der Ziele und der inneren Präferenzen, durch ein chronisches Gefühl von Leere, durch intensive, aber unbeständige Beziehungen und eine Neigung zu selbstdestruktivem Verhalten mit parasuizidalen Handlungen und Suizidversuchen. Der Merkmalskatalog der American Psychiatric Association (DSM-IV) spricht dagegen von einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (Diagnose-Nr. 301.83) ohne solche Unterformen.
Eine Persönlichkeitsstörung mit deutlicher Tendenz, Impulse auszuagieren ohne Berücksichtigung von Konsequenzen, und wechselnder, launenhafter Stimmung. Die Fähigkeit, vorauszuplanen ist gering und Ausbrüche intensiven Ärgers können zu oft gewalttätigem und explosivem Verhalten führen; dieses Verhalten wird leicht ausgelöst, wenn impulsive Handlungen von anderen kritisiert oder behindert werden.
F 60.30 - emotional instabile Persönlichkeitsstörung impulsiver Typus
Die wesentlichen Charakterzüge sind:
- emotionale Instabilität , leichte Erregbarkeit
- mangelnde Impulskontrolle und Affektsteuerung
- Neigung zu gewalttätigem und bedrohlichem Verhalten
- unbesonnene und kurzschlüssig aggressive Reaktionen, insbesondere bei Kritik und Zurückweisung durch andere
IDEEN für eine Abgrenzung, die diese starken Überschneidungen in puncto manipulativem Verhalten, mangelnder Impulskontrolle und Aggression differenzierten?
Du vielleicht, TOM ?
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